Besuch im Camp King in Oberursel
Am 7. September besuchten wir das ehemalige Camp King in Oberursel. Unter dem Motto:
„Das 20. Jahrhundert auf 16 Hektar“ erfuhren wir über die Gründung in den dreißiger Jahren als Musterhaus-Siedlung für „Deutsches Bauen“, wie es sich die Nazis vorstellten. Es wurde dann
„Reichssiedlungshof“ zum Erlernen landwirtschaftlicher Fertigkeiten und dann, während des Krieges, ein Durchgangslager für gefangene feindliche Luftwaffenangehörige. Die dabei entwickelten
Fertigkeiten konnten nach dem Krieg nahtlos von den Amerikanern übernommen werden, die an derselben Stelle ein „Interrogation Center“ erst für Nazi-Verbrecher, dann für gefangene sowjetische
Spione betrieben. Auch wurde dort mit dem Wissen eines Herrn Gehlen sowohl der Bundesnachrichtendienst als auch die amerikanische CIA etabliert. Später war Camp King dann die Zentrale für die
Steuerung komplexer US-Militärlogistik („Reforger“-Übungen), bis es dann Anfang der 90er Jahre an die Stadt Oberursel zurückgegeben wurde. Heute bilden die alten Häuschen nach An- und Umbauten
ein sehr sehenswertes Wohnquartier.