Das Hambacher Schloss
    Die Wiege der Deutschen Demokratie
    Eine junge Frau im Biedermeier-Kostüm der damaligen Zeit begrüßte uns als eine Teilnehmerin des Hambacher Festes und versetze uns alle mit
    ihrer Begeisterung  in die Woche nach dem Fest am 27. Mai 1832.
    
    Bis 1815 gehörte die heutige Pfalz zur französischen Republik und konnte sich der bürgerlichen Rechte erfreuen, die im Code Napoléon niedergelegt waren. Die Bürger besaßen das Recht auf Freiheit
    der Person, des Eigentums und des Gewerbes, die Richter waren unabhängig und die Gerichtsverfahren öffentlich, in Strafprozessen urteilten Geschworenengerichte.
     
    Nach dem Ende der Napoleonischen Herrschaft fiel die Rheinpfalz nach dem Wiener Kongress an das viel rückschrittlichere Königreich Bayern.
    Dies führte zu erheblichen Einschnitten bei den Freiheitsrechten. Hohe Zölle und Steuern belasteten die vormals florierende Wirtschaft. Politische Versammlungen waren verboten.
     
    Also beschlossen ein paar Mutige, zu einem „Fest“ auf das Hambacher Schloss einzuladen, das sich in Privat-Besitz befand. Mit
    Verpflegungs-Buden, Musik-Kapellen und Kinder-Karussellen. Der Erfolg war überwältigen und hatte die Veranstalter völlig überrascht: Etwa 30.000 Menschen
    folgten der Einladung und viele blieben bis zum 1. Juni.
     
    Ein wahres „Biedermeier-Woodstock“, das heute als die Wiege der deutschen Demokratie angesehen wird. Das gemeinsame Symbol der Teilnehmer
    waren die drei Farben Schwarz-Rot-Gold: auf Ansteckern, Fähnchen und Fahnen.
     
    Als National-Flagge hatten die drei Farben eine sehr wechselhafte Geschichte: Mit Reichs-Adler, Hakenkreuz und Hammer-und-Sichel-Symbol.
    Ihren Durchbruch als Deutsche Flagge gelang ihr erst 1990 zur Wieder-Vereinigung und 2006 zur Weltmeisterschaft.
    
    
     
     
     
     
     Zum Ausklang besuchten wir die „Eselsburg“: Ein kleines, zauberhaftes Wein-Restaurant, das uns
    alle zu Fans von Saumagen und Leberklößen machte.